Kappenabend    Test und Bilder Rheinischer Spiegel  und  Leo Dillikrath

Bühne frei für die Jecken: Die De Üüle machten das Bürgerhaus zur Partyzone

Veröffentlicht am 19. Januar 2025

Der Kappenabend des KV De Üüle 1989 Dülken im Dülkener Bürgerhaus begeisterte gestern Abend mit einem fulminanten Programm, das Tradition und moderne Elemente des Karnevals wunderbar vereinte. Unter ihrem Schlachtruf „Wenn die Üüle wühle“ zeigten die De Üüle, wie facettenreich und mitreißend der Karneval sein kann. 
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Leo Dillikrath

Dölke – Die Jecken standen an diesem Abend auf den Stühlen und ließen sich nur zu gerne zur Polonaise auffordern, ja, das Bürgerhaus bebte förmlich … Den stimmungsvollen Auftakt bildete aber natürlich zunächst ein farbenfroher Einmarsch, der die Jecken sofort in Feierlaune versetzte. Ein wahres Feuerwerk aus Eleganz und Rhythmus zündeten die „Käuzchen“ sowie die kleine und große Garde der De Üüle. Die Tanzformationen begeisterten mit viel Leidenschaft und ausdrucksstarken Choreografien, während das Solistenmedley im weiteren Verlauf des Programms die Herzen des Publikums im Takt höher schlagen ließ. Ja, die De Üüle sind zu Recht bekannt für ihre tänzerische Nachwuchsförderung, die mit viel Herzblut im Verein gefördert wird.

 

 

Waren das alle karnevalistischen Regenten? Nein, natürlich nicht! Aus dem benachbarten Boisheim reisten weitere bekannte, jecke und charmante Tollitäten an: Prinz Helmut III. und Prinzessin Ilka I. eroberten mit ihrer närrischen Leidenschaft die Herzen des Publikums und bewiesen eindrucksvoll, dass auch sie die „Bretter, die die Welt bedeuten“, meisterhaft beherrschen

 

 

Es sollte allerdings nicht die einzige Band an diesem Abend sein und so eroberten im späteren Verlauf die Musiker von „Mir sin Jeck“ die Bühne des Bürgerhauses. Die Band ist nicht einfach nur eine musikalische Formation – sie ist ein pulsierendes Symbol für die rheinische Seele und das kölsche Jeföhl. Mit jedem Akkord, jeder gesungenen Zeile und jeder Bewegung auf der Bühne transportierten sie eine Energie, die ansteckte. Die fünfköpfige Gruppe lebt eben ihre Musik, als sei sie ein Teil ihrer DNA, und schafft es, das Publikum in eine Welle aus Freude, Tanzlust und Karnevalsstimmung zu ziehen. Angeführt von ihrem Frontmann Rene, der mit seinem unverwechselbaren kölschen Gesang und einer mitreißenden Bühnenpräsenz das Publikum im Sturm erobert, entstand in Dölke ein unvergessliches Spektakel.

Das i-Tüpfelchen im Dülkener Bürgerhaus setzte die Band Boore, die nicht ohne Grund als die kultige Kölsch-Boygroup bekannt ist. Mit ihrem unverwechselbaren Mix aus kölschem Lebensgefühl, kernigem Auftreten und einer ordentlichen Portion Bühnenpräsenz brachten sie den Saal noch einmal richtig in Schwung.

Die fünf Musiker, die seit 1998 die Karnevalsszene und darüber hinaus erobern, präsentierten eine mitreißende Show, die ihre Vielseitigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellte. Sie sind bekannt für ihre Klassiker wie „Rut sin de Ruse“, der Kult-Hit, der ihnen den Durchbruch bescherte, die jecken Herzen höher schlagen ließ und das Publikum zum Mitsingen und Schunkeln animierte. Doch auch neuere Titel wie „Tschau mit Au“ zeigen, dass die Band es versteht, moderne Einflüsse mit traditionellem „kölschen Jeföhl“ zu verbinden – eine Mischung, die für beste Stimmung sorgt.

Und noch ein weiterer beeindruckender karnevalistischer Moment wurde gefeiert! Gleich zwei Dreigestirne sorgten gemeinsam auf der Bühne für ein närrisches Spektakel – ein Anblick, der selbst in der karnevalserfahrenen Narrenstadt Dülken nicht alltäglich ist. Das Dülkener Kinderdreigestirn mit Prinz Luke I., Prinzessin Nele I. und Bauer Timo I. begeisterte mit jugendlichem Charme und sprühendem Frohsinn.

Aber auch das weibliche Dölker Dreigestirn, mit Jungfrau Gabi I., Bäuerin Andrea I. und Prinzessin Judith I., brachte die Bühne zum Strahlen. Letztere, ihres Zeichens geschätzte Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft De Üüle (die an diesem Abend die Moderation an die nächste Generation weitergab), wird mit ihren Mit-Regentinnen offiziell erst im kommenden Monat proklamiert. Doch schon jetzt zeigten die drei, dass sie bereit sind das Zepter der fünften Jahreszeit kunstvoll und närrisch zu führen.

Der erste auswärtige musikalische Höhepunkt des Abends ließ danach nicht lange auf sich warten: Wer die Band SixPack einmal live erlebt hat, weiß, dass der Name Programm ist: ein geballtes Sechserpack aus kölscher Lebensfreude, rockigem Sound und einem unvergleichlichen Bühnenauftritt. Ihr Motto „111 Prozent Vollgas“ ist keine Floskel, sondern wird auf der Bühne zur Realität. Die Band schaffte es mitreißenden Partyrock mit traditionellen Karnevalshits und eigenen Kompositionen zu verschmelzen, sodass kein Fuß im Saal still blieb.

Bevor dann zu später Stunde langsam an einem wunderbaren Abend leider das Ende des Programms in Sicht kam, waren es Gäste aus Zons, die noch einmal Tradition und Moderne verbanden. Die Tanzsportgemeinschaft Zons brachte mit ihrem Auftritt eine farbenfrohe Mischung mit Schwung ins Dülkener Bürgerhaus.

Besonders beeindruckend war, wie die Band das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute in ihren Bann zog. Ob mit gefühlvollen Balladen, kölschen Partyhymnen oder stimmungsvollen Mitsingmomenten – die Boore brachten die Jecken dazu, jeden Moment des Abends zu genießen. Ihre ehrliche Freude am Spielen übertrug sich mühelos auf die Gäste, die dank der authentischen Bühnenpräsenz der Band ein unvergessliches Finale erlebten.

Mit Lederhosen, kölschem Herzblut und einer unvergleichlichen Energie sorgten die Boore dafür, dass der Abend in bester Erinnerung bleiben wird. Ihre Show war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch der perfekte Schlusspunkt für einen gelungenen Kappenabend, der den Funken des Karnevals auf ganz besondere Weise in die Herzen des Publikums trug. (nb)


Die de Üüle trainieren in der Turnhalle des Clara-Schumann-Gymnasiums Dülken in der kleinen Turnhalle. Lust dabei zu sein?

Garde: Mittwoch 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr, Tel. Mona 01771478193
Käuzchen: Freitag 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr, Tel. Cindy 01623220184
Kleine Garde: Freitag 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr, Tel. Cindy 01623220184

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Druckversion | Sitemap
© Norbert Stobbe